Im Rahmen des 11. Eimsbüttler Monat des Gedenkens
Liane Lieske über das Leben ihrer Großmutter Erna Lieske: Die Nazis nannten sie „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“
Moderation: Torsten Meinicke
Viele wissen heute von den jüdischen und politischen Opfern des Nationalsozialismus, eventuell auch von der NS-Verfolgung der Homosexuellen und der Sinti und Roma. Weithin unbekannt ist aber die Verfolgung derer, die die Nationalsozialisten für genetisch verdorbene und deshalb „auszumerzende“ Menschen, für „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ hielten und sie deshalb in Konzentrationslagern inhaftierten. Jahrzehntelang wurde diese Opfergruppe von jeder moralischen und rechtlichen Anerkennung ausgeschlossen – bis der Deutsche Bundestag sie 2020 endlich als Verfolgte des Nationalsozialismus anerkannte.
Liane Lieske, die Enkelin von Erna Lieske, berichtet eindrucksvoll über das Schicksal ihrer Großmutter. Diese wurde am 26. März 1943 vom Frauenzuchthaus Aichach in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort vier Wochen nach ihrer Ankunft ermordet.
Liane Lieske, Jahrgang 1950, lebt in Hamburg. Der Text über ihre Großmutter ist in dem kürzlich erschienenen Buch von Frank Nonnenmacher (Hg.), Die Nazis nannten sie „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“, im Campus Verlag erschienen.
Kartenreservierung unter 040 – 491 95 60 oder
info@buchladen-osterstrasse.de
Weitere Informationen zum Monat des Gedenkens Eimsbüttel: http://www.gedenken-eimsbuettel.de/
Andreas Bernard: Der Trost der Flipper und Wir gingen raus und spielten Fußball
Autobiografische Erzählung und Sozialgeschichte
Bis zur Jahrtausendwende waren Flipperautomaten allgegenwärtig. Sie standen und blinkten in Kneipen, Cafés und Spielhallen und halfen, Schul-Freistunden zu überbrücken. Auch in Filmen (Wim Wenders) und in der Literatur (Haruki Murakami) hatten sie ihren festen Platz. In seiner autobiografischen Erzählung spürt Andreas Bernard der Faszination der Silberkugeln nach und erzählt gleichzeitig eine Sozialgeschichte von Stadtumgestaltung und dem Ende der Industriearbeit.
In seinem Fußballbuch widmet Andreas Bernard sich einem anderen populäreren Thema und er weiß, wovon er spricht. Authentisch und kenntnisreich erzählt Bernard von den ersten Schritten des kleinen Andreas auf Münchener Ascheplätzen, vom Sammeln von Panini-Bildern, vom Einteilen des eigenen Lebens nach WM-Zyklen. Hier schreibt einer, der es ernst meint und trotzdem sein Gehirn nicht in der Umkleidekabine gelassen hat. Entstanden ist so eines der besten Bücher zur „Fußlümmelei“ der letzten Jahre und der Vergleich mit Nick Hornby ist mal nicht unangemessen.
Andreas Bernard lehrt Kulturwissenschaften an der Leuphana-Universität Lüneburg, hat mehrere Sachbücher verfasst und schreibt regelmäßig für die „Süddeutsche Zeitung“.
Andreas Bernards Buch Wir gingen raus und spielten Fußball ist bei Klett-Cotta erschienen und kostet 20 Euro. Sein Buch Der Trost der Flipper erscheint am 20. April 2024 bei Klett-Cotta und kostet ebenfalls 20 Euro.
Kartenreservierung unter 040 – 491 95 60 oder
info@buchladen-osterstrasse.de
Foto: © Christian Werner
Feiert mit uns das 50-jährige Jubiläum der Edition Nautilus!
Dieser kleine und feine Hamburger Verlag hat eine Menge zu bieten: Nummer-Eins-Bestseller ebenso wie Fußballweltmeister und mutige Putin-Gegnerinnen. Gemeinsam mit der Crew der Nautilus tauchen wir ab in die Verlagsgeschichte, lesen, erzählen, verraten Lieblingsbücher und stoßen mit euch an auf die (hoffentlich) nächsten 50 Jahre!
Ein unabhängiger und engagierter Verlag zu Gast im unabhängigen und ebenso engagierten Buchladen. Hier kommt zusammen, was zusammen gehört.
Foto: Edition Nautilus © Andreas Hornoff 2023